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08.10.2006

 

 

2006/4
    Gesundheitsreform - Der Einstieg in den Ausstieg

Mehr Wettbewerb nur bei den gesetzlichen Krankenkassen

 

   
   
Ziel der Gesundheitsreform war es, mehr Wettbewerb unter den Kassen zu haben und sie dazu zu bringen, bei den Verwaltungsausgaben zu sparen. Für ältere Versicherte und so genannte Risikopatienten (Krebskranke, chronisch Kranke, etc.) sollten die GKV einen Ausgleich erhalten. Kassen, die mit den zur Verfügung gestellten Beträgen nicht auskommen, müssten die Mehrausgaben als Zusatzbeiträge von den Versicherten eintreiben. Der Wettbewerb sollte beginnen.

Damit das Ganze nicht so unsozial aussieht, sollten die Zusatzbeiträge ein Prozent des Haushaltseinkommens der Versicherten nicht überschreiten. Diese Grenze von einem Prozent will die CDU/CSU aufheben, die SPD beharrt darauf. Was bei dieser Diskussion allerdings komplett fehlt, ist die gleichzeitige Erhöhung des Unternehmeranteils, sollte das Geld nicht ausreichen. Das bedeutet den Einstieg in den Ausstieg aus der paritätischen Finanzierung. Die zu jeweils gleichen Teilen - paritätisch - getragene Beitragsfinanzierung gehört aber zu den Grundprinzipien unserer Sozialversicherung.  

Das Statistische Bundesamt hat folgende Zahlen veröffentlicht: Im Jahr 1995 trugen die Unternehmer noch 40%, öffentliche Haushalte 18%  und Privathaushalte 42% der Gesundheitskosten. 2004 zahlten die Unternehmen 36%, die öffentlichen Haushalte 17% und die Privathaushalte 47%. Was will die CDU/CSU, die Umverteilung von unten nach oben kommt doch auch mit den "sozial ausgewogenen Konzepten" der SPD gut voran (siehe Praxisgebühr, Rezeptzuzahlung usw.).

Geplant war Privatversicherten den Wechsel von einer Kasse zur anderen zu erleichtern, indem sie ihre Altersrückstellungen mitnehmen dürften. Die geplante Regelung sollte ebenfalls für mehr Wettbewerb sorgen und wäre durchaus im Interesse der Privatversicherten gewesen. Aber an diesem Punkt zeigen sich die Konservativen als die große Lobby der Privatversicherer.

Weiter war vorgesehen, die PKV dazu zu verpflichten, eine Basisversicherung ohne vorherige medizinische Untersuchung anzubieten. Sie hätten also auch Risikopatienten aufnehmen müssen. So wollte man mehr Wettbewerb schaffen. Auch das lehnen die Konservativen mittlerweile ab. 

Bei den gesetzlichen Kassen will die CDU/CSU unbedingt mehr Wettbewerb, bei den privaten Versicherungen aber gar gar keinen!(?)

Insgesamt macht die diskutierte Gesundheitsreform den Eindruck, als habe man vor die gesetzlichen Krankenkassen an "die Wand zu fahren", um in ein paar Jahren sagen zu können: Seht her, dieses Gesundheitssystem funktioniert nicht und wir können es uns nicht mehr leisten. 

 

 

   
   
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